Olympiasieger Lutz Dombrowski feiert 30-jähriges Jubiläum in Schwäbisch Gmünd
„Damals wie heute bin ich sehr vom Konzept des Stadtsportlehrers überzeugt“ sagt Lutz Dombrowski rückblickend. „Die Konstellation mit dem Leistungsport im Verein sowie den Grundlagensport an den Grundschulen - das ist in Deutschland einzigartig“ schwärmt der Cheftrainer der LG Staufen vom Konzept der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Am 25. Juni 1959 in Zwickau geboren, machte sich früh sein sportliches Talent bemerkbar und er wurde entsprechend gefördert. Nach und nach erzielte er in allen Altersklassen neue Rekorde, in der Jugend vor allem im Dreisprung. Wegen Knieproblemen wechselte er irgendwann zum Weitsprung, dort sollte er Jahre später den größten sportlichen Erfolg seiner Karriere erzielen: Olympiasieger 1980 in Moskau. 8,54 Meter bedeuteten damals Europarekord und stellt bis heute - 42 Jahre später - noch immer den Deutschen Freiluftrekord im Weitsprung dar.
Zwei Jahre später folgte der Europameistertitel, zwei Jahre später zeigt er mit 8,50 Metern die drittbeste Leistung in der Welt, ehe er dem Olympia-Boykott der Ostblockstaaten zum Opfer fiel und wohl die bittersten Stunden seines Sportlerdaseins durchleben musste. Nach einer weiteren Knie-Operation musste der Top-Weitspringer der DDR seine sportliche Karriere 1987 beenden.
Im Anschluss holte er die Hochschulreife nach, begann ein Sportstudium und erhält 1991 von der Universität Leipzig sein Diplom als Sportlehrer. Einen großen Anteil daran, dass Lutz Dombrowski seit 30 Jahren für den Sport in Schwäbisch Gmünd eine wichtige Stütze ist, haben der damalige Vorsitzende der LG Staufen, Uwe O. Schmid und Mitbegründer der LG Staufen, Walter Lenz, die ihn ein Jahr später unter 21 Bewerbern auswählten. Seit dieser Zeit ist Dombrowski als Cheftrainer bei der LG Staufen im Dienst. Der andere Verantwortungsbereich, dem er sich seit seinem Umzug in den Westen widmet, ist das Grundlagentraining an den Grundschulen im Bereich Sport.
Aktuell betreut er in den Schulen und der Kindersportschule in 14 Kurs mit mehr als 250 Kindern und legt dabei genauso viel Elan an den Tag, wie vor 30 Jahren. Dazu trainiert er an sechs Tagen in der Woche die Athleten der LG Staufen in den unterschiedlichsten Altersklassen, die in den vergangenen Jahren viele Erfolge für die Rot-Weißen ablieferten. Auch hier wird sein Engagement deutlich, oft steht er stundenlang im Stadion und in der Halle, um allen Athleten gerecht zum werden. Vor über 25 Jahren erklärte er in einem Interview: „Mein Herz schlägt für den Sport und das wird immer so bleiben. Ich könnte mir ein Leben ohne die Leichtathletik nicht vorstellen. Einmal Leichtathlet, immer Leichtathlet!“ - und das gilt bis heute.