Eva Rapp verabschiedet sich in den Ruhestand
"Die Zeit als Nachwuchs-Bundestrainerin war toll, weil aufregend und spannend", zieht Eva Rapp einen persönlichen Schlussstrich unter ihr langjähriges Trainer-Engagement. Die heute 65-Jährige hatte nach ihrer aktiven Zeit auf Initiative der damaligen DLV-Vizepräsidentin Ilse Bechthold den Posten als Bundestrainerin Diskuswerfen übernommen, den sie nach der Wende an Gert Böttcher (Halle) abgab. Bis Anfang 2018 war sie dann als Nachwuchs-Bundestrainerin mit den deutschen Mehrkämpferinnen unterwegs.
Eva Rapp begleitete die erfolgreiche Siebenkampf-Generation um Carolin Schäfer, Claudia Salman-Rath, Jennifer Oeser und Lilli Schwarzkopf auf dem Weg nach oben. Carolin Schäfer holte sich auch nach ihrer Jugendzeit noch viele Jahre lang im Kugelstoßen den Rat der Nachwuchs-Bundestrainerin. "Mir hat die Zusammenarbeit mit den Heimtrainern immer sehr viel Spaß gemacht", zeigt sich Eva Rapp zufrieden, "die menschliche Entwicklung der jungen Athletinnen zu begleiten hat mir viel gegeben".
Einst selbst in der Weltspitze
Ihre eigene Aktiven-Laufbahn hatte die in Essen geborene Leichtathletin zumeist im Trikot des LAC Quelle Fürth bestritten. Eva Wilms wurde vom umstrittenen (Bundes-)Trainer Christian Gehrmann betreut, die Zeit war geprägt von Misstrauen und leistungsfördernden Mitteln. 15 Mal wurde sie Deutsche Meisterin im Kugelstoßen, im Fünfkampf stellte sie zwei Weltrekorde auf, 1977 wählten sie Deutschlands Sportjournalisten zur "Sportlerin des Jahres".
1981 beim Europacup in Zagreb (Kroatien) beendete Eva Wilms ihre aktive Laufbahn. "Ich bin aus dem Stadion raus und habe die Kugel und meine Schuhe in den Papierkorb abgelegt", erinnert sie sich daran. Ende der 90er Jahre blieb sie im württembergischen Mühlacker hängen und heiratete dort den langjährigen Weitsprung-Bundestrainer Alfred Rapp. Hier startet nun ihr dritter Lebensabschnitt als Ruheständlerin.